Wels

Silurus glanis

Verhalten:

Der Europäische Wels ist der grösste Fisch unserer Gewässer und gilt als ausgezeichneter Speisefisch. Er gehört zur Familie der echten Welse. In Deutschland ist er unter dem Namen Waller bekannt. Aufgrund seiner Grösse hat er ausser dem Menschen keine Fressfeinde und kann daher enorme Ausmasse erreichen. Im Durchschnitt werden Welse mit einer Grösse von 100 - 150 cm gefangen. Eine Maximalgrösse gibt es theoretisch nicht, da die Welse während ihres langen Lebens, das bis zu 100 Jahre dauern kann, stetig wachsen. Realistisch ist eine Maximalgrösse von knapp drei Metern. Das Wachstum ist regional unterschiedlich. In wärmeren Regionen wachsen Welse schneller. Wie schnell der Wels wachsen kann, hängt auch vom Nahrungsangebot im See oder Fluss ab.

Mittlerweile ist der Wels in fast allen grösseren Schweizer Flüssen und Seen anzutreffen. Leider wurde der schmackhafte Raubfisch in vielen Gewässern von Anglern illegal ausgesetzt.

Der Raubfisch spürt seine Beute mit einem ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn auf und saugt sie mit seinem riesigen Maul ein. Dabei ist er nicht wählerisch und frisst alles, was in sein Maul passt. Auch kleine Säugetiere und Vögel stehen auf seinem Speiseplan. Durch sein träges Verhalten benötigt er weniger Nährstoffe pro Kilogramm Körpergewicht als der Hecht.

Die Färbung der schuppenlosen, schleimigen Haut kann je nach Gewässer variieren. Der Rücken ist immer dunkelbraun, dunkeloliv, blauschwarz oder schwärzlich. Dies dient der Tarnung, da sich das Tier meist am Boden aufhält. Die sehr kleinen Augen liegen daher auch oberhalb des riesigen Mauls, das von sechs Barteln gesäumt wird. Im Unterkiefer befinden sich mehrere Reihen kleiner, nach hinten gebogener Borstenzähne. Diese fühlen sich an wie Schmirgelpapier und können auch die menschliche Haut schnell verletzen. Beim Entfernen des Hakens sind daher Handschuhe von Vorteil.

Wels von der Seite als Freisteller

Angeltipps:

Der lichtempfindliche Räuber hält sich tagsüber am Boden unter Totholz, in dichter Vegetation oder gegebenenfalls in Höhlen oder Ufervorsprüngen auf. In der Dämmerung und nachts ist er sehr aktiv und jagt seiner Beute nach. Zum aktiven Angeln können alle gängigen Kunstköder verwendet werden. Da es sich um den grössten Fisch unserer Gewässer handelt, sollten auch grössere Köder verwendet werden. Aufgrund seines sehr guten Gehörsinns eignen sich auch Popper oder Geräuschköder sehr gut. Nachts bietet sich das Grundangeln an. Als Köder sollte immer ein im Gewässer häufig vorkommender Köder verwendet werden. Akustische Bissanzeiger sind bei dieser Methode zu empfehlen. Fledermäuse verwechseln oft die Schnur mit Insekten und fliegen in die Schnur. Deshalb gilt: Bewegt sich die Rutenspitze zur Seite, kann man beruhigt sitzen bleiben, es war nur eine Fledermaus.

Bei Wassertemperaturen zwischen 4° und 7° Celsius stellen die Welse die Nahrungsaufnahme weitgehend ein und gehen in die Winterruhe. Sie begeben sich in tiefere Gewässer oder suchen Schutz zwischen Unterwasserstrukturen. Sobald die Wassertemperaturen im Frühjahr wieder steigen, sind sie sehr aktiv und füllen ihre Reserven wieder auf. Ab Ende April beginnt die erste gute Welssaison. Ab einer Wassertemperatur von 17° bis 18°C beginnt der Nestbau des Milchners (Männchen). Davor ist der Fisch sehr aktiv. Die Laichgrube wird in Ufernähe auf kiesigem Untergrund angelegt. Sobald die Wassertemperatur auf 20° bis 23° C steigt, beginnt die Laichzeit. Dabei kann es zu unbeabsichtigten Begegnungen mit Badenden kommen. Im Herbst, vor der Winterruhe, beginnt die zweite Welssaison. In dieser Zeit fressen sich die Tiere Reserven für den Winter an.